Sehr geehrte Frau Papenbrock,
aus den Medien konnte man erfahren, dass Sie sich erfolgreich für den Schutz der heimischen Zugvogelarten eingesetzt haben. Die Bundesregierung hat beschlossen das Artenhilfsprogramm des Bundesnaturschutzfonds zu erweitern, in dessem Zuge die Zuvögel nicht nur national, sondern auch international besser geschützt werden sollen.
Dies begrüßen wir sehr, da es offenbar Ihr Anliegen ist, den Erhalt der heimischen Artenvielfalt zu unterstützen.
Im Sinne eines nachhaltigen und umfassenden Schutzes der Avifauna und speziell der migrierenden Vögel wäre es schon tragisch, wenn auf dem Papier der größtmögliche Schutz angestrebt und versprochen wird – sogar über den eigenen Verantwortungsbereich hinaus – und in der Praxis die Passagen, Rast- und Futterplätze vor Ort in Ihrem Wahlkreis auf Dekaden zerstört, und damit der Fortbestand vieler Spezies zusätzlich gefährdet werden würde.
In diesem Zusammenhang möchten wir auf die jüngsten WWF Studien bzgl. der Bestandsentwicklungen bzw. konkret die neuerdings unter deutlich stärkerem Druck stehenden Kranichpopulation verweisen. Im Hinblick auf die Milan-Population hatten wir Ihnen bereits geschrieben.
Wir hoffen, dass Sie es mit Ihrer Unterstützung ernst meinen und auch auf höchster Ebene die Sinnhaftigkeit des weiteren massiven Ausbaus der Windkraftenergie unmittelbar an den Schutzzonen, in Frage stellen.
Als Initiative bemühen wir uns alternative energieerzeugende Anlagen vorzuschlagen, die nicht die gleiche Gefahr für die Avifauna darstellen, wie die Anlagen, die derzeit im WEG 28 geplant und beantragt sind. Allerdings scheint das die Politik nicht zu interessieren – hier wird weiter an den Ausbauzielen festgehalten, obwohl der lokale Netzbetreiber (e.dis) eine massive Überlastung seines Netzes konstatiert – und die zu erwartenden zusätzlichen Energiemengen der geplanten Anlagen, wenigstens für die nächsten zehn Jahre nicht umfassend weitertransportiert werden können.
Wenn es um mehr gehen soll, als nur gebaute Windkraftanlagen zu zählen, dann verbietet es eine triviale Logik diese Anlagen zu bauen. Sie würden wenigstens für die nächsten zehn Jahre so gut wie keinen Nutzen bringen. Die Kompensationskosten würden zu einem erheblichen Teil auf die Bevölkerung Ihres Wahlkreises umgelegt werden und unser größtes „Asset“, der Artenreichtum rund um das Luch, würde nachhaltig gefährdet werden.
Insofern hoffen wir auf Ihre Unterstützung um diese konkreten Vorhaben ernsthaft zu hinterfragen.
Mit freundlichen Grüßen,
Gegenwind Protzen