„Gegenwind Stöffin“ – unter diesem Namen wollen sich Einwohner des Neuruppiner Ortsteils Stöffin zu einer Bürgerinitiative zusammenschließen. Sie haben sich den Kampf gegen ein gigantisches Projekt auf die Fahnen geschrieben. 16 Windräder, jeweils 250 Meter hoch, sollen auf den Ackerflächen zwischen Stöffin, Protzen, Manker und Küdow-Lüchfeld errichtet werden, nur zirka 1.000 Meter entfernt von den Wohnhäusern der Orte. Sollte das Landesamt für Umwelt die beantragte Genehmigung erteilen, würden die Bagger und Lkw-Kolonnen bereits im nächsten Jahr durchs Dorf rollen.
Um ihre Kräfte besser bündeln zu können, planen auch die Stöffiner die Gründung einer Bürgerinitiative. Gemeinsam mit den bereits bestehenden Bürgerinitiativen Gegenwind Protzen und Gegenwind Manker wollen sie alles daransetzen, dass der in ihren Augen falsche Weg zur Rettung des Klimas verlassen wird.
Wer die Stöffiner bei ihrer Initiative unterstützen möchte, kann sich unter der E-Mail-Adresse gegenwind.stoeffin@gmail.com melden und wird dann über Treffen, Termine und Aktionen informiert.
Viele Stöffiner sind überzeugt, dass die Errichtung dieser monströsen Windkraftanlagen keine Zukunftsvision für ihr Dorf sein kann. „Diese sogenannte nachhaltige Energiegewinnung kann keine Alternative für Kohle oder Atom sein – denn sie bedeutet eine Gefahr für die heimische Tierwelt und für die Gesundheit der Anwohner. Zahlreiche zerschredderte Vögel und Fledermäuse werden anderswo jedes Jahr unter den rotierenden Riesen gefunden, sogar das Insektensterben wird zum Teil auf die Windräder zurückgeführt. Und was uns Dorfbewohner angeht, sind die Auswirkungen ständiger Infrabeschallung und Lärmbelästigung noch gar nicht erforscht. Eines ist aber sicher: durch die 16 geplanten Anlagen, die wahrscheinlich erst der Anfang sind, würde der Charakter dieses herb-schönen Landstrichs mit seinen Teichen und Söllen und der vielfältigen Flora und Fauna irreparabel zerstört. Tausende Kraniche, die uns jedes Jahr im Herbst allabendlich ein imposantes Spektakel bieten, Rotmilane, Bussarde, selbst Seeadler würden wieder ein Stück Lebensraum verlieren. Auch Rauch- und Mehlschwalben, die noch in großen Scharen in den Dörfern vorkommen, sowie Störche und Fledermäuse nutzen die Ackerflächen rund um Stöffin als Jagdrevier auf Mäuse und Insekten und kämen dabei sprichwörtlich unter die Räder“, heißt es in einem Statement der engagierten Bürger.
Mit einem solchen Szenario wollen sie sich nicht abfinden! Deshalb haben sie ihre Einwendungen im immissionsschutzrechtlichen Genehmigungsverfahren vor dem Landesamt für Umwelt vorgetragen. Auch wenn die öffentliche Anhörung am 8. September 2021 im Neuruppiner „Stadtgarten“ kurzerhand abgesagt wurde, hoffen die Einwohner, dass bei dem Abwägungsprozess die Belange der betroffenen Bürger und ihrer gefiederten Mitbewohner hinreichend berücksichtigt werden.