Berliner Zeitung vom 26.10.2021

wir haben es immerhin auf die Seite 3 der Berliner Zeitung geschafft. In der Online Ausgabe wurde der Titel zu „Im Namen des Adlers: Warum sich ein Dorf gegen einen Windpark wehrt“ geändert – was natürlich auch toll für die Printausgabe gewesen wäre.

Einige – wenn auch nicht alle – unserer Argumente, kommen ganz gut zur Geltung. Ein geringerer Strompreis für die Gemeinden in denen die Anlagen stehen, mag manchenorts die Akzeptanz erhöhen … bei uns dürfte das aber nichts an unserer Einstellung ändern. Auch stimmen so manche Zahlen nicht. Im Artikel ist die Rede davon, dass durch den projektierten Windpark 350.000 Bürgerinnen und Bürger mit Strom versorgt werden könnten. Nun die grobe Berechnung geht wie folgt: 96 MW Nennleistung werden seitens der Betreiber mit 2000 Stunden Vollast im Jahr verrechnet. Das wäre eine Stromernte von 192.000 MWh im Jahr. Wenn man den durchschnittlichen Pro-Kopf-Verbrauch von 1.300 kWh ansetzt, so käme man auf 147.692 Personen die mit Strom theoretisch versorgt werden könnten – vorausgesetzt man könnte den Strom auch speichern (für die Zeiten in denen kein Wind weht). Auch wenn die Anlagen jenseits der Vollast Strom produzieren … für 350.000 Menschen reicht das bei weitem nicht.

Das kleine Rechenexempel soll veranschaulichen, wie kritisch und genau man sein muss um den Sachverhalt auch angemessen zu verstehen. Für uns steht die Frage im Vordergrund wie viel Natur wir – als Land – bereit sind, für die Energiewende zu opfern. Hier vor Ort können wir die Frage sehr klar beantworten: Der Preis ist viel zu hoch!

Und alle Journalisten, die das Thema Energiewende auch nur im Entferntesten bearbeiten, seien an dieser Stelle erinnert, dass Nachfragen gerade bei Vertretern von Lobbyverbänden oder auch Projektierern, nicht nur erlaubt, sondern auch dringend von Nöten sind. Diese permanent falschen Zahlen sind nervig, weil Sie das Vertrauen untergraben und damit einer ernsthaften Umsetzung der Energiewende schaden. Für die Anlagenbetreiber geht es um viel Geld – da ist kein Argument zu windig, um dieses Projekt auf Kosten der Umwelt und uns Bewohnern durchzusetzen.

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